Early diagnosis and precision treatment of atrial fibrillation in the digital era
12. - 14. Oktober 2021, Hamburg, Deutschland
Wissenschaftliche Leitung
Prof Paulus Kirchhof (AFNET; Hamburg, Deutschland)
Prof. Christophe Leclercq (EHRA; Rennes, Frankreich)
Prof. Renate Schnabel (AFNET; Hamburg, Deutschland)
Prof. Ulrich Schotten (AFNET; Maastricht, Niederlande)
Dr. Emma Svennberg (EHRA; Stockholm, Schweden)
Pressemitteilung
Programm
Publikation
Trotz deutlicher Fortschritte bei der Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern bleibt diese Herzrhythmusstörung für viele, vor allem ältere Menschen, weltweit nach wie vor eine diagnostische und therapeutische Herausforderung. Vorhofflimmern stellt mit einer hohen Sterblichkeits- und Morbiditätsrate, schwerwiegenden gesellschaftlichen Auswirkungen auf betroffene Patienten und deren Familien als auch der hohen Kosten eine erhebliche Belastung für das Gesundheitswesen dar. Aus diesem Grund wird auf grundlagenwissenschaftlicher und klinischer Ebene intensiv geforscht, um die verschiedenen zugrunde liegenden Mechanismen besser zu verstehen, die sich in dem relativ gleichbleibenden EKG-Muster des Vorhofflimmerns widerspiegeln.
Die neuesten Daten zeigen, dass eine frühzeitige Rhythmuskontrolltherapie, die kurz nach der klinischen Diagnose von Vorhofflimmern eingeleitet wird, die Ergebnisse bei Patienten mit Vorhofflimmern verbessern kann. Diese Erkenntnisse können das Grundprinzip und die Praxis der Rhythmuskontrolle bei Patienten mit Vorhofflimmern verbessern. Wir müssen diesen Effekt besser verstehen um unsere Bemühungen zur Verbesserung der Wirksamkeit und Sicherheit der Rhythmuskontrolltherapie, z. B. bei Patienten mit Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz oder bei Patienten mit rezidivierendem Vorhofflimmern unter Rhythmuskontrolltherapie zu verstärken.
In der translationalen Forschung wurde die atriale Kardiomyopathie, sowohl bei bestehendem Vorhofflimmern als auch vor dessen Diagnose, als häufiger Befund und potenzielle Ursache für Vorhofflimmern identifiziert. Es wurden Fortschritte bei der Quantifizierung der atrialen Myopathie von der Zell- bis hin zur klinischen Ebene erzielt. Die atriale Dysfunktion und das breite Spektrum an klinischen Informationen und Risikofaktoren wurden genutzt, um Risikogruppen für Vorhofflimmern in der Primärprävention und nach einem Schlaganfall zu definieren. Genetische Untersuchungen an großen Datensätzen der Gesamtgenomsequenzierung und „-omik“-Technologien haben bedeutende Fortschritte gemacht. Auf künstlicher Intelligenz basierende Methoden, die alle verfügbaren Informationen integrieren und zentrale Merkmale extrahieren, haben vielversprechende erste Ergebnisse geliefert.
Die neuen Leitlinien zur Behandlung von Vorhofflimmern wurden veröffentlicht und werden viele Diskussionen auslösen, z. B. die Anpassung des ABC-Pfads, die Einbeziehung einer frühen Rhythmuskontrolle, und die Umsetzung der 4S-Klassifikation, insbesondere zur Vorhofkardiomyopathie, in der klinischen Versorgung. Strategien für eine effiziente Umsetzung hinsichtlich verschiedener Hintergründe müssen diskutiert werden.
Digitale Geräte ermöglichen eine langfristige kontinuierliche Überwachung von Biosignalen. Sie haben außerdem die Fähigkeit, seltene Arrhythmien unter Verwendung von tragbaren und implantierten Geräten zu erkennen und gleichzeitig weitere auswertbare Daten zu liefern. Erste Ergebnisse der permanenten Rhythmusaufzeichnung über mehrere Jahre haben Einblicke in den natürlichen Verlauf von Vorhofflimmern gegeben und werden bald Ergebnisse zur Vorhofflimmern-Belastung liefern. Sie werden Aufschluss über die Häufigkeit und Intensität des Vorhofflimmer-Screenings geben, das erforderlich ist, um Schlaganfälle wirksam zu reduzieren.
Plenarvorträge
AFFECT-EU Session: Refined atrial fibrillation screening
- Implementation of integrated care in AF
| Hein Heidbüchel, Antwerpen, Belgien - Efficiency of prolonged rhythm monitoring for AF detection
| Jesper Hastrup Svendsen, Kopenhagen, Dänemark - Reducing stroke risk by screening for AF?
| Emma Svennberg, Stockholm, Schweden - Reducing recurrent stroke risk by prolonged screening for atrial fibrillation (MonDAFIS)?
| Karl Georg Häusler, Würzburg, Deutschland
Advances in phenotyping of AF patients
- Quantification of atrial myopathy as an indicator of stroke risk and OAC indication
| Jeff Healey, Hamilton, Kanada - Artificial intelligence and digital applications to guide diagnosis of AF and its complications
| Stéphane Hatem, Paris, Frankreich - Feature extraction and new biomarkers for AF
| Winnie Chua, Birmingham, UK - AF telecare and app-based management
| Dominik Linz, Maastricht, Niederlande
DZHK Session: Unsolved issues in atrial fibrillation treatment
- Early rhythm control therapy to improve outcomes in patients with AF (EAST – AFNET 4)?
| A. John Camm, London, UK - Digitals or beta blockers for rate control in patients with AF and heart failure – new answers to an old question (Rate AF)
| Dipak Kotecha, Birmingham, UK - How to maintain cognitive function in AF patients (role of anticoagulation)?
| Lena Rivard, Montreal, Kanada - Atrial cardiomyopathy and heart failure to guide rhythm control therapy?
| Andreas Götte, Paderborn, Deutschland
Workshops
- Cognitive function, OAC
- Screening implementation (how and who)
- Do we need a new approach to rhythm control therapy (asymptomatic patients, newly diagnosed AF)
- AF progression, left ventricular fuction, atrial cardiopathy and other surrogates
- Structured quality of care
- Big data/AI, EHR in AF diagnosis and management
Finanzierung
Die Veranstaltung wird von AFNET und EHRA gemeinsam finanziert und erhält zusätzliche finanzielle Unterstützung durch AFFECT-EU, das im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020 der Europäischen Union (EU) gefördert wird (Förderungsnummer 847770).