AFNET 2-Register (EORP)

Das EORP AF General Registry, das von der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) im Rahmen des EURObservational Research Programme (EORP) durchgeführt wurde, sollte Aufschluss geben über die Umsetzung der aktuellen Leitlinien der ESC im medizinischen Versorgungsalltag von PatientInnen mit Vorhofflimmern und den Einfluss verschiedener Therapieverfahren auf den Krankheitsverlauf. Als Erweiterung dieses europäischen Registers hat das Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. gemeinsam mit der ESC und der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) das AFNET-2 Register (EORP) initiiert, das den aktuellen Stand der Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern speziell für Deutschland dokumentierte.  

Da das europäische EORP AF General Registry nur kardiologische Studienzentren umfasste, spiegelten diese Daten die Standardbehandlung von Vorhofflimmern in Deutschland nur unvollständig wieder. In Deutschland wird ein großer Teil der Patienten nicht in kardiologischen Abteilungen oder Praxen behandelt, sondern von Allgemeinmedizinern oder Internisten, die nicht auf Kardiologie spezialisiert sind. Deshalb kann ein repräsentatives Bild der medizinischen Versorgung von PatientInnen mit Vorhofflimmern nur erhalten werden, wenn alle Ebenen der Versorgung einbezogen werden. Entsprechend waren an der Datenerhebung im AFNET-2 Register (EORP) Zentren aus allen Ebenen der Versorgung beteiligt – vom Universitätsklinikum bis zur Hausarztpraxis. Von 2014 bis 2016 wurden insgesamt 3500 Patienten aus etwa 160 Studienzentren eingeschlossen, wobei allgemeinmedizinische, internistische, kardiologische Praxen, Krankenhäuser und Universitätskliniken ausgewogen vertreten waren. Alle Patienten wurden über 3 Jahre nachverfolgt.

Im Jahr 2019 wurden die ersten Ergebnisse (Baseline) präsentiert. Es konnte gezeigt werden, dass die Behandlung mit oralen Antikoagulantien (OAC) bei Patienten mit einem hohen Schlaganfallrisiko überwiegend gemäß der aktuellen Leitlinien erfolgte. Ein Unterschied in der Geschlechterverteilung zeigte sich lediglich in der kombinierten Behandlung mit OAC und Plättchenhemmern. Patienten, die zum ersten Mal Antikoagulantien erhielten, nahmen mehrheitlich NOAC (neue orale Antikoagulantien) ein.